von Sarah Zonsius & Magdalena Deglmann | 06. März 2025
Die Bauwirtschaft gehört zu den grundlegenden Sektoren unserer Gesellschaft, doch sie ist auch bekannt für ihre komplexen Prozesse, hohen Anforderungen und oft langsamen Fortschritt in der Digitalisierung. Genau an dieser Stelle setzen wir an. Was einst als Idee während einer Promotion begann, hat sich bis heute immer weiterentwickelt. Im Zentrum stehen die Gründer Dr. Lisa Lenz und Dr. Julian Graefenstein, die mit ihrer Vision, ihrem Innovationsgeist und einem starken Team die Bauwirtschaft in eine neue Ära führen wollen. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die Entstehungsgeschichte, die Herausforderungen, die transformative Kraft der Künstlichen Intelligenz und den Wandel, den sie in der Branche vorantreiben.
Wir von der Building Information Cloud sind ein junges Startup, das die digitale Transformation in der Bauwirtschaft aktiv vorantreibt. Unsere cloudbasierte, KI-gestützte SaaS-Lösung optimiert die Prüfung von Bauprojektunterlagen, verbessert Arbeitsabläufe, senkt Kosten und hilft dabei, Planungsfehler frühzeitig zu erkennen. Unser Ziel: die Qualität von Bauprojekten nachhaltig zu steigern.
Für diesen Beitrag haben wir mit unseren Gründern und Teammitgliedern gesprochen, um ihre Perspektiven auf unsere Entstehungsgeschichte sowie die Herausforderungen und Chancen der digitalen Transformation in der Bauwirtschaft zu teilen.
Dr. Lisa Lenz, Gründerin und verantwortlich für Marketing und Produktentwicklung, bringt umfassende Erfahrung aus der Bauwirtschaft ein und stellt sicher, dass unsere Software genau auf die Bedürfnisse der Branche zugeschnitten ist. Dr. Julian Graefenstein, ebenfalls Mitgründer und zuständig für HR und Sales, sichert die finanzielle Stabilität und treibt die strategische Entwicklung des Unternehmens voran. Jonas Haude, unser Head of IT, ist der technische Kopf hinter thinkBIC. Alexandra Nestorowicz, ist Projektleiterin die langjährige Erfahrung in der Bauwirtschaft mitbringt und sich für Diversität und Gleichstellung in einer traditionell männlich dominierten Branche einsetzt.
Jede Gründung beginnt mit einer Idee. Die Idee entstand bei Dr. Lisa Lenz während ihrer Promotion – ein Moment, der sie nachhaltig geprägt hat. Sie erkannte, dass die Bauwirtschaft vor großen Herausforderungen steht, insbesondere in der Standardisierung und der Qualitätssicherung von Bauprojektdokumenten und BIM-Modellen. Diese Herausforderung ließ sie nicht los. „Ich wollte die Bauwirtschaft verändern. Die Effizienz und Qualität der Prozesse mussten verbessert werden“, erzählt sie. Doch um aus einer Idee ein Unternehmen zu entwickeln, braucht es mehr als nur Visionen – es braucht Mut.
Dr. Julian Graefenstein, der Mitgründer der Building Information Cloud, teilte diesen Mut und die Begeisterung für Technologie. „Wir wollten eine Lösung entwickeln, die nicht nur Zeit spart, sondern auch das Potenzial hat, die gesamte Branche zu transformieren. Künstliche Intelligenz spielte dabei von Anfang an eine Schlüsselrolle“, fügt er hinzu.
Die größte Hürde war die Finanzierung. Dr. Lisa Lenz und Dr. Julian Graefenstein mussten in einer Phase gründen, in der die Wirtschaft durch die Corona-Pandemie unter Druck stand. „Es war ein riskanter Schritt, aber wir hatten die Unterstützung von Förderprogrammen wie EXIST, die uns halfen, unsere Idee in die Tat umzusetzen“, so Lenz. Auch die Skepsis gegenüber der Digitalisierung und der Einsatz von KI in der traditionell eher konservativen Bauwirtschaft stellte eine Herausforderung dar. „Viele Menschen in der Branche sind vorsichtig, wenn es um neue Technologien geht, aber genau da liegt die Chance“, sagt Dr. Julian Graefenstein.
Ihr Rat an andere Gründer, insbesondere an Frauen, die oft vor besonderen Herausforderungen stehen: „Mutig sein und einfach starten. Perfektionismus steht oft im Weg. Man muss nicht alles wissen, bevor man beginnt – die Reise entwickelt sich und man lernt mit jedem Schritt.“
Unsere SaaS-Lösung planBIC, entstand aus der klaren Vision, die Arbeitsweise in der Bauwirtschaft grundlegend zu verbessern. Dr. Lisa Lenz und Dr. Julian Graefenstein entwickelten die Software in engem Austausch mit Bauunternehmen, Architekten und Ingenieuren, um sicherzustellen, dass planBIC nicht nur theoretische Probleme löst, sondern den konkreten Arbeitsalltag in der Branche erleichtert.
„Unser Ziel war es, eine Lösung zu schaffen, die echte Probleme der Bauwirtschaft adressiert. Gerade in Bezug auf die Standardisierung und Qualitätssicherung gibt es viele Herausforderungen“, erklärt Dr. Lisa Lenz. Ein zentrales Merkmal von planBIC ist die Fähigkeit, Bauprojekte effizienter zu verwalten, indem Prozesse automatisiert und die Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren verbessert wird. „Der Austausch mit unseren Kunden war und ist dabei entscheidend“, betont Graefenstein. „Wir entwickeln unsere Lösungen gemeinsam mit den Nutzern, um sicherzustellen, dass wir die tatsächlichen Bedürfnisse der Branche adressieren.“
Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Netzwerk von buildingSMART und die regelmäßige Teilnahme an Fachmessen und Veranstaltungen konnte sichergestellt werden, dass die Produktentwicklung immer am Puls der Zeit bleibt. „Es geht nicht nur darum, neue Tools zu entwickeln, sondern die richtigen Lösungen zur richtigen Zeit anzubieten“, sagt Dr. Julian Graefenstein.
Die digitale Transformation und die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) gehören zu den wichtigsten Entwicklungen in der modernen Bauwirtschaft. Für Jonas Haude ist die Rolle von Künstlicher Intelligenz in der Zukunft der Branche unbestreitbar. „Wir nutzen KI, um Prozesse zu optimieren, Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern. Sie hilft uns, große Datenmengen in kürzester Zeit zu analysieren und fundierte Entscheidungen zu treffen“ erklärt er.
Im Kern der technologischen Innovation von planBIC steht der gezielte Einsatz von Künstlicher Intelligenz, um Dokumente effizient zu analysieren und Prozesse zu automatisieren. „Mit unserer KI-basierten Software können wir Bauprojekte nicht nur schneller, sondern auch präziser umsetzen“, verdeutlicht Jonas Haude. „chatBIC, unsere Chat-KI, ermöglicht es Bauleitern und Ingenieuren, auf eine umfangreiche Wissensbasis zuzugreifen. Sie beantwortet Fragen rund um Projektdaten und den IFC-Standard, sodass fundierte Entscheidungen in Echtzeit getroffen werden können.“
Ein herausragendes Beispiel für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz ist die automatisierte Prüfung von Bauplänen und BIM-Modellen. Die Software erkennt Unstimmigkeiten oder Fehler im Plan und schlägt Verbesserungen vor. Das spart Zeit und vermeidet teure Fehler in späteren Bauphasen. „Wir sehen das enorme Potenzial, das KI bietet, um nicht nur die Planung und Ausführung, sondern auch die langfristige Wartung und Optimierung von Bauprojekten zu revolutionieren“, erklärt Dr. Julian Graefenstein.
Die Technologie ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. „Die Integration von KI in bestehende Prozesse und die Sicherstellung von Datenschutz sind wichtige Punkte, an denen wir kontinuierlich arbeiten“, so Haude. Mit der Wahl von Microsoft Azure als technische Plattform konnte eine solide Basis geschaffen werden, um diese Herausforderungen anzugehen und gleichzeitig die Effizienz zu steigern.
Ein weiteres zentrales Thema bei der Building Information Cloud ist die Rolle der Frauen in der Bauwirtschaft. Alexandra Nestorowicz kennt die Herausforderungen, die Frauen in einer traditionell von Männern dominierten Branche oft erleben. „Es gibt immer noch viele Vorurteile und Klischees. Manchmal werde ich nicht als Führungskraft, sondern eher als Assistentin wahrgenommen, obwohl ich große Teile des Unternehmens leite“, erzählt Alexandra Nestorowicz. Diese Erfahrungen sind kein Einzelfall. Die Erfahrung zeigt, dass Frauen in technischen Berufen oft mit strukturellen Hindernissen konfrontiert sind.
Für Dr. Lisa Lenz ist es daher umso wichtiger, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zur „Chefinnen-Sache“ zu machen. „Frauen müssen mehr ermutigt werden, Führungsrollen in der Bauwirtschaft zu übernehmen. Wir brauchen mehr Vorbilder, die zeigen, dass Erfolg und Familie vereinbar sind“, erklärt sie.
Auch Dr. Julian Graefenstein betont die Bedeutung der Diversität im Unternehmen. „Wir sind überzeugt, dass vielfältige Teams nicht nur kreativer sind, sondern auch bessere Lösungen entwickeln. Deswegen ist es uns wichtig, ein Umfeld zu schaffen, in dem alle, unabhängig vom Geschlecht, die gleichen Chancen haben.“
Der Weg zur Gleichstellung ist jedoch noch lang. „Wir brauchen mehr Workshops und Initiativen, die Frauen ermutigen, in die Bauwirtschaft zu gehen und sich dort zu behaupten“, betont Alexandra Nestorowicz. „Gleichzeitig müssen Unternehmen Strukturen schaffen, die es Frauen ermöglichen, Karriere zu machen, ohne sich zwischen Familie und Beruf entscheiden zu müssen.“
Die Bauwirtschaft ist im Wandel. Digitalisierung und Automatisierung verändern das Berufsbild des Bauingenieurs grundlegend. „Building Information Modeling (BIM) und digitale Zwillinge sind aus der heutigen Bauplanung nicht mehr wegzudenken“, erklärt Dr. Julian Graefenstein. Technologien, die eine präzisere Planung, die frühzeitige Erkennung von Problemen und eine effizientere Ausführung von Bauprojekten ermöglichen, sind daher von zentraler Wichtigkeit.
Für Dr. Lisa Lenz und Dr. Julian Graefenstein ist klar, dass der Wandel hin zur Digitalisierung unumgänglich ist. „Die Digitalisierung eröffnet uns völlig neue Möglichkeiten. Von der Planung über die Ausführung bis hin zur Wartung von Gebäuden – alles wird durch den Einsatz von Technologie effizienter und nachhaltiger.“ Dies betrifft nicht nur die Effizienzsteigerung, sondern auch die Umweltaspekte. Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sind heute in der Bauwirtschaft unverzichtbare Themen, und digitale Tools können hier einen großen Beitrag leisten.
Alexandra Nestorowicz fügt hinzu, dass die Rolle des Bauingenieurs heute komplexer ist als je zuvor. „Bauingenieure müssen heute nicht nur technisches Know-how haben, sondern auch in der Lage sein, mit Daten und digitalen Tools umzugehen. Die Digitalisierung verändert das Berufsbild, aber sie eröffnet auch enorme Chancen.“
Trotz des technologischen Fortschritts bleibt der Mensch jedoch unersetzlich. „Digitale Tools können unterstützen, aber die wirklich wichtigen Entscheidungen müssen nach wie vor von Menschen getroffen werden“, betont Dr. Lisa Lenz. Daher setzen wir uf eine enge Zusammenarbeit von Mensch und Maschine – eine Symbiose, die die Effizienz steigert, aber die menschliche Kreativität und Entscheidungsfindung nicht ersetzt.
Mit planBIC haben wir gezeigt, wie eine Idee die Bauwirtschaft in wichtigen Bereichen voranbringen kann. Durch unseren Fokus auf Digitalisierung und Künstliche Intelligenz konnten wir Lösungen entwickelt, die den Arbeitsalltag in der Branche effizienter und präziser gestalten. Unsere KI-gestützten Tools optimieren Prozesse und unterstützen die Qualitätssicherung, was zu einer spürbaren Verbesserung in Bauprojekten führt.
Ein weiterer wichtiger Punkt für uns ist die Förderung von Frauen in der Bauwirtschaft. Mit Dr. Lisa Lenz und Alexandra Nestorowicz setzen wir uns aktiv dafür ein, dass mehr Frauen in Führungspositionen in dieser traditionell männlich geprägten Branche Verantwortung übernehmen. Vielfalt in unseren Teams ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Erfolgs, und wir glauben, dass dies einen positiven Einfluss auf Innovation und Zusammenarbeit hat.
Die Bauwirtschaft verändert sich durch die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung. Wir wollen diese Entwicklung mitgestalten und praktische Lösungen bieten, die den Herausforderungen unserer Branche gerecht werden. Dabei bleibt der Mensch nach wie vor der entscheidende Faktor.
Die kommenden Jahre versprechen, die Bauwirtschaft noch stärker zu transformieren, und wir sind gespannt, welche neuen Möglichkeiten sich durch die fortschreitende Digitalisierung und innovative Technologien ergeben werden.
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